Der Verzoner mit Richtungsabgriff (VZR) war eine zentrale Einrichtung beim Aufbau einer Selbstwählfernverbindung in der Übergangstechnik II. Das rechte Bild zeigt zwei VZR. Er wurde für die Zeit des Verbindungsaufbaus an den Zählimpulsgeber angeschaltet.
Der VZR nahm als erstes die Ortsnetzkennzahl (im Volksmund „die Vorwahl“) plus Rufnummer des gewünschten Teilnehmers auf und speicherte diese ein. Als Speichermedium diente zum einen ein Impulswiederholer (IW) 53 und zum anderen Dreh- und Hebdrehwähler.
Auf dem IW wurde die Ortsnetzkennzahl plus Rufnummer gespeichert, während dessen die Dreh- und Hebdrehwähler die ersten drei Stellen der Ortsnetzkennzahl aufnahmen. Anhand der Einstellung der Dreh- und Hebdrehwähler ermittelte der VZR die Entfernung zur Ziel-VSt und legte den entsprechenden Zähltakt fest, welchen er dem Zählimpulsgeber mitteilte.
Des weiteren wurde die vom VZR aufgenommene Ortsnetzkennzahl für die Leitweglenkung ausgewertet, d.h. stehen eigene Leitungswege zum gewünschten Zielort zur Verfügung oder muss die Fernverbindung an die übergeordnete Fern-VSt weiter gegeben werden.
Dies wurde ebeso wie die oben beschriebene Zähltaktermittlung anhand der Stellung der Dreh- und Hebdrehwähler festgelegt. Dem an den Zählimpulsgeber fest angeschlossenen Richtungswähler (RW) wurde vom VZR mitgeteilt, wo er am Wählerausgang seines Vielfachs das benötigte Fernleitungsbündel vorfand.
Der Impulswiederholer (IW) war ein elektromechanischer Speicher, welcher gleichzeitig Ziffern ein- bzw. ausspeichern konnte. Dieser ist auf der zweiten rechten Abbildung oben rechts mit der durchsichtigen Abdeckung zu erkennen.
Er korrigierte ebenso die eintreffenden Wahlimpulse und gab diese im korrekten Impulsverhältnis im weiteren Verbindungsaufbau weiter. Standen beispielsweise Leitungswege zur Ziel-KVSt oder der übergeordneten HVSt zur Verfügung, konnte der IW die Ortsnetzkennzahl ganz bzw. teilweise ausspeichern und unterdrücken und nur noch die tatsächlich benötigten Ziffern übermitteln. Die Information dafür erhielt er vom RW.
Wenn der Verbindungsaufbau komplett abgeschlossen war, schaltete sich der VZR aus der Fernverbindung aus und schaltete sich komplett frei. Dann stand er der nächsten aufzubauenden Fernverbindung wieder zur Verfügung.