Das Bild zeigt eine Ruf- und Signalmaschine (RSM) Modell 30. Dieser Typ Maschine ist als Einankerumformer ausgeführt worden und wurde mit einer Rufleistung von 15 oder 60 VA geliefert. Im vorliegenden Fall hat sie eine Rufleistung von 15 VA, ausreichend für maximal 4000 Anschlusseinheiten. Einankerumformer bedeutet, dass sich Antrieb, Rufspannungs- und Hörtonerzeugung zusammengefass in einer Einheit befinden. Eingesetzt wurde dieser Maschinentyp vornehmlich in den Wählsystemen 27 und 29, aber auch im System 22 als Ersatz für ältere Maschinentypen. Ebenso wurden diese Maschinen in der Nebenstellentechnik und den Eisenbahnsystemen (BASA) eingesetzt, jedoch angepasst an den jeweiligen Verwendungszweck.
Angetrieben wird die Maschine mit 60 V- , diese wird aus der Amtsbatterie bezogen. Die Rufspannung wird im Anker (Rotor) erzeugt und mittels Kohlen an den Schleifringen abgenommen. Auf dem Anker befinden sich auch die zwei Tonräder, die in den Hörtonwickungen im Ständer (Gehäuse) die Hörtöne von 150 und 450 Hz erzeugen. An der rechten Seite der Maschine ist der Stillstandskontakt untergebracht. Der Stillstandskontakt ist ein sogenannter Fliehkraftregler. Fällt die Maschine während des Betriebes aus, schließt dieser Kontakt und löst ein Störungssignal aus.
Im rechten Bild wird die Signaleinrichtung der RSM gezeigt, die rechts neben dem Getriebe angeordnet ist. Das Getriebe untersetzt die Laufgeschwindigkeit von 1500 Umdrehungen pro Minute auf 6 Umdrehungen pro Minute.
Die Signaleinrichtung besteht aus Nockenscheiben mit entsprechenden Nocken für die verschiedenen Töne und Signale und aus den dazugehörigen Kontakten, die von den Nocken betätigt werden. Rechts neben dem Getriebe finden wir von links nach rechts folgende Töne und Signale: Besetztzeichen (Morse-e) und den 10-Sekunden-Schalter mit den dazu gehörigen Kontakten. Die Nockenscheiben sind so versetzt angeordnet, dass jeder der zehn 10-Sekunden-Kontakte jeweils alle 10 Sekunden für eine Sekunde schließt. Somit wird für jede Hundertergruppe von Teilnehmern Rufspannung und Freizeichen zeitversetzt angeschaltet und die Maschine wird nicht überlastet. Ebenso steuert der 10-Sekundenschalter die Verzögerungsketten im Gruppensignalrahmen. Rechts neben dem 10-Sekunden-Schalter befinden sich dann die Kontakte für das Flackerzeichen, das Wählzeichen (Morse-a), das Freizeichen für besondere Fälle (z.B. Störungsannahme, Fernamt) und das Wählzeichen der Nebenstellentechnik (Morse-s). Links auf dem Getriebe selbst ist noch der +/- 5-Minuten-Kontakt angebracht. Dieser wird alle fünf Minuten betätigt und steuert die Signale „unnötige Belegung“ im 1. Gruppenwähler und „Teilnehmerblockade“ im Leitungswähler.
Das zweite rechte Bild zeigt das Typenschild der Maschine. Aus diesem gehen alle technischen Daten der Maschine hervor: Hersteller: Siemens & Schuckert, Berlin; Antriebsspannung 60 V- bei einer Stromaufnahme von 1 A und einer Geschwindigkeit von 1500 Umdrehungen pro Minute; Rufspannung 60 V~ bei einer Frequenz von 25 Hz und einer Scheinleitung von 15 VA; Hörton 1 mit einer Frequenz von 150 Hz bei einer Scheinleistung von 0,5 VA; Hörton 2 mit einer Frequenz von 450 Hz bei einer Scheinleistung von 0,5 VA.
Für den elektrischen Anschluss ist dieser Maschinentyp mit einer Steckerleiste ausgerüstet worden, die im RSM-Rahmen in eine Federleiste eingreift. Durch diese Verbesserung konnte die Maschine leicht aus dem Rahmen für Instandsetzungs- oder Wartungsarbeiten entnommen werden.