Der Klopfer ermöglicht nur durch den hörbaren Anschlag seines Ankers die Aufnahme vom Telegrammen nach dem Gehöhr. Er ermöglicht ein schnelleres Schreiben als der Schreibapparat. Ein wesentlicher Vorteil ist, dass bei der Telegrammaufnahme mit dem Gehöhr weniger Fehler als beim Ablesen der Morsezeichen mit dem Schreibapparat entstehen.
Ein dünnes, auf drei kegelförmigen Messingfüßen ruhendem Grundbrett aus Hartholz trägt, durch einen kleinen Zwischenraum vom Grundbrett getrennt, die Einrichtung des Klopfers. Aufgrund dieser Anordnung wird die Lautstärke des Klopfers erhöht.
Der mechanische Teil besteht aus dem Messingankerhebel und dem u-förmigen Messinggalgen, auf den der Ankerhebel im Takte der Morsezeichen schlägt; der elektrische Teil besteht aus den beiden Elektromagneten und dem eisernen Anker.
Der oben rechts abgebildete Klopfer wurde von C.F. Lewert, Berlin im Jahre 30.04.1901 produziert und bei der RTV eingesetzt.
Es handelt sich hierbei um einen Klopfer für Arbeitsstrombetrieb, d.h. der Anker zieht an, wenn der Stromkreis geschlossen wird, d.h. dass man auf der Gegenseite auf die Morsetaste drückt. Im Ruhezustand ist der Anker abgefallen und die Leitung stromlos. Arbeitsstrom verwendet man bei mittleren bis großen Telegrafenämtern und um große Distanzen zu überbrücken.
Nebenstehend ist ein polarisierter Klopfer für Arbeits- und Ruhestrombetrieb abgebildet. Im Gegensatz zum neutralen Klopfer ist dieser mit einem Dauermagneten ausgestattet. Er wurde im oben beschriebenen Arbeitstrombetrieb und im Ruhestrombetrieb eingesetzt.
Ruhestrombetrieb bedeutet, dass die Morsezeichen durch Unterbrechung des Stromkreises erzeugt werden. Im Ruhezustand fließt ständig Strom in der Leitung, welcher nur zur Zeichengabe per Tastendruck unterbrochen wird. Ruhestrom wird benutzt um kleinere Telegrafenanstalten miteinander zu verbinden, die Entfernung zwischen diesen darf nicht allzu groß sein.
Durch den Ruhestrombetrieb wird gleichzeitig die Telegrafenleitung überwacht. Somit konnte man sehr schnell eine Unterbrechung der Leitung feststellen.
Der gezeigte neutrale Klopfer wurde am 20.01.1917 von F. Schuchardt, Berlin gefertigt.
Der Klopfer wurde grundsätzlich in einer hölzernen Schallkammer untergebracht, welche die Lautstärke durch ihre Formgebung verstärkt hat. Im folgendem Bild ist eine Schallkammer inklusive Klopfer abgebildet.