Rechts ist eine Hautuhr Modell U hptu 47 der Firma Siemens & Halske aus dem Jahre 1939 abgebildet. Aufgrund ihrer Ausführung handelt es sich um eine sogenannte Sekundenpendeluhr.

Diese Uhr ist für eine Betriebsspannung von 60 V- ausgelegt. Somit konnte man die Amtsspannung der Post von 60 V für die Uhrentechnik mitnutzen.

Die Uhr wird durch das Antriebsgewicht in Gang gehalten. Bei jedem minütlichen Uhrenimpuls wird das Gewicht wieder in die oberste Endlage gezogen. Fällt die 60V-Stromversorgung aus, bleiben die Nebenuhren stehen, jedoch die Hauptuhren laufen, angetrieben durch das Gewicht, bis zu 12 Stunden weiter. Das ganze nennt man die sogenannte „Gangreserve“. Kehrt in dieser Zeit der Strom wieder, wird die Impulseinrichtung der Nebenuhren in Gang gestetzt und die Nebenuhren werden automatisch wieder gestellt, bis die korrekte Uhrzeit erreicht ist.

Die Hauptuhr ist mit einem sogenannten Riefler-Kompensationspendel aus Invar-Stahl ausgerüstet. Invar hat die positive Eigenschaft Temperaturschwankungen sehr gut ausgleichen zu können. Dadurch hat diese Uhr eine sehr hohe Ganggenauigkeit und somit eine sehr geringe Gangabweichung. Aufgrund dieser Eigenschaften ist diese Uhr eine Präzisionshauptuhr.

Zusätzlich ist diese Hauptuhr mit zwei zusätzlichen Radkontakten, einem Signalkranz und zwei Rundrelais ausgestattet. Die Radkontakte geben minütlich und der Kontakt des Signalkranzes stündlich einen Erdimpuls ab. Diese Impulse steuern die beiden Rundrelais und diese wiederum das elektrische Zeitansagesystem, die sogenannte „eiserne Jungfrau“.

Das linke Bild zeigt die Kontaktsätze der Hauptuhr: Rechts ist die Polwendeeinrichtung für die Steuerung der Nebenuhren, der Pendel-, Vorbereitungs- und Nachlaufkontakt zu erkennen. Letztere steuern den Aufzugsmagneten der Uhr. Links daneben diagonal erkennt man den Zusatzpendelkontakt. Dieser gehört zum Pendelreguliersystem, wenn zwei Hauptuhren vorhanden sind. Unter dem Zusatzpendelkontakt befinden sich die oben beschriebenen Radkontakte.

Auf der rechten Abbildung erkennt man den Signalkranz, welcher mit Signalstiften für jede volle Stunde bestückt ist. Diese Stifte betätigen Hebel, welche wiederum den oben beschriebenen Stundenkontakt betätigen.